Torvagoth

Einst war Torvagoth ein Gigant von unvorstellbarer Macht, der auf Nianedra wandelte wie ein Gott. Seine Schritte erschütterten das Land, und seine bloße Präsenz ließ die Erde beben. Doch in einem Moment von Gier oder Wahnsinn – niemand weiß es genau – wagte er es, das Tor der Welten zu öffnen und die unendliche Macht jenseits dieser Dimension für sich zu beanspruchen.

Die Götter, in ihrer Angst und Wut, griffen ihn mit aller Härte an. Der Himmel spaltete sich, Blitze krachten nieder, und die Kräfte des Universums stürzten sich auf ihn. In einem einzigen, katastrophalen Schlag wurde er von seinen Beinen gerissen. Fleisch und Stein barsten mit einer Gewalt, die das Land zerschmetterte. Seine gewaltigen Beine, einst Pfeiler seiner Macht, zerfielen zu Felsen und wurden zu den Türmen des Schicksals, die bis heute wie ein Mahnmal seiner Hybris über Nianedra aufragen.

Sein zerschmetterter Oberkörper stürzte in die Schwarze See, die seither von seiner dunklen Macht erfüllt ist. Torvagoth verblutete nicht einfach – seine Lebenskraft wurde in den Grund der Welt gesogen, und mit ihm das schreckliche Echo seines letzten Schreis. Jetzt liegt er dort, gebrochen, aber nicht vergessen. Sein Körper wurde eins mit den Elementen, doch sein Geist – voller Zorn und unstillbarer Macht – ruht in den Tiefen, die von seiner Energie durchtränkt sind.

Die Runen, die einst seinen Körper bedeckten, sind in die Felsen der Türme eingebrannt – ein Echo seiner einstigen Macht, ein Fluch, der auf den Ländereien Nianedras liegt. Es heißt, jene, die es wagen, diese Zeichen zu entschlüsseln, könnten das Siegel brechen, das Torvagoth gefangen hält. Doch sollten sie Erfolg haben, würde eine Zerstörung folgen, die die Welt in Dunkelheit tauchen könnte.

Torvagoth ist kein stiller Hüter oder ein verlorenes Relikt – er ist die Verkörperung von Gewalt, Zerstörung und unaufhaltsamer Rache. Die Welt von Nianedra wird nie sicher sein, solange sein zerschlagener Körper in der Schwarzen See ruht und seine unerbittliche Wut tief unter der Erde brodelt.